Inflation in Österreich steigt im Juli 2025 auf 3,6 Prozent

Im Juli 2025 hat sich die Teuerung in Österreich weiter verstärkt. Nach Angaben von Statistik Austria lag der Verbraucherpreisindex (VPI) bei 128,5 Punkten, was einem Anstieg von 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. Damit fiel die Inflationsrate höher aus als in der Schnellschätzung Anfang August vermutet. Gegenüber Juni 2025 erhöhte sich das Preisniveau im Schnitt um 0,3 Prozent.

Laut Statistik Austria trugen vor allem Strom, Gastronomie sowie Nahrungsmittel entscheidend zum Anstieg bei. Auch Bekleidungsartikel, Gas und Heizöl wirkten weniger preisdämpfend als noch im Juni, wodurch die Inflationsrate auf den höchsten Stand seit April 2024 kletterte.

Energie bleibt wichtigster Kostentreiber

Besonders stark zeigte sich der Preisauftrieb bei Wohnung, Wasser und Energie. Diese Ausgabengruppe verteuerte sich um 5,7 Prozent und trug 1,14 Prozentpunkte zur Jahresinflation bei. Innerhalb dieser Kategorie sorgten vor allem die Haushaltsenergiekosten für Druck: Strom verteuerte sich um 35,3 Prozent, Gas war nur noch leicht rückläufig, und Heizöl verbilligte sich deutlich schwächer als zuvor.

Dämpfend wirkten hierzulande nicht mehr die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen wie die Strompreisbremse oder Zuschüsse zu Netzgebühren. Gleichzeitig wurden Netzentgelte und Abgaben erhöht, während Förderbeiträge für erneuerbare Energien wieder eingeführt wurden.

Gastronomie und Nahrungsmittel teurer

Restaurants und Hotels erhöhten ihre Preise im Juli durchschnittlich um 5,8 Prozent. Die Bewirtungsdienstleistungen alleine trugen 0,67 Prozentpunkte zur Inflation bei. Auch die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen merklich, nämlich um 5,2 Prozent. Besonders Fleisch (+6,4 Prozent) sowie Milchprodukte, Käse und Eier (+7,1 Prozent) verteuerten sich deutlich.

Kaffee blieb ein Preistreiber: Bohnenkaffee kostete im Jahresvergleich rund ein Drittel mehr.

Weitere Entwicklungen

  • Freizeit und Kultur: +3,9 Prozent, etwas schwächer als im Juni
  • Verkehr: nur moderater Anstieg von 0,3 Prozent, Treibstoffe verbilligten sich um 4,7 Prozent
  • Bekleidung und Schuhe: insgesamt um 0,2 Prozent günstiger, allerdings schwächerer Rückgang als im Juni
  • Verschiedene Waren und Dienstleistungen: +4,7 Prozent, insbesondere Versicherungen und Verwaltungsgebühren legten kräftig zu

Vergleich zum Vormonat

Von Juni auf Juli 2025 stiegen die Preise um 0,3 Prozent. Haupttreiber waren Pauschalreisen (+12,4 Prozent), während Sommeraktionen bei Bekleidung (-9,1 Prozent) dämpfend wirkten.

Harmonischer Verbraucherpreisindex und Warenkörbe

Der europaweit vergleichbare HVPI lag im Juli bei 3,7 Prozent, also leicht über dem nationalen VPI. Der sogenannte Mikrowarenkorb – der den täglichen Einkauf abbildet – verzeichnete einen Preisanstieg von 5,1 Prozent. Der Miniwarenkorb, der eher den wöchentlichen Einkauf abdeckt, lag bei +3,1 Prozent.

Ausblick

Für die Berechnung der jährlichen Pensionsanpassung wird das arithmetische Mittel der Inflationsraten von August 2024 bis Juli 2025 herangezogen. Auf Basis der vorliegenden Daten ergibt sich ein vorläufiger Anpassungswert von 2,7 Prozent.

Mehr

Abonnieren
Benachrichtige mich zu:
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments
0
Hinterlasse einen Kommentarx