Inflation in Österreich 4 % im November 2025, Überblick und Einordnung

Im November 2025 lag der Verbraucherpreisindex in Österreich bei 129,4 Punkten und damit bei einer Teuerung von 4 % im Vergleich zum November 2024. Gegenüber Oktober 2025 stieg das allgemeine Preisniveau um 0,3 Prozent. Damit blieb die Teuerung den dritten Monat in Folge unverändert hoch. Die vorliegenden Daten stammen von Statistik Austria und basieren auf dem Verbraucherpreisindex mit Basisjahr 2020.

Zentrale Kennzahlen im Überblick

  • Inflationsrate November 2025 gegenüber November 2024: 4,0 Prozent
  • Miniwarenkorb, Wocheneinkauf: 3,1 Prozent
  • Mikrowarenkorb, Tageseinkauf: 2,0 Prozent
  • Veränderung gegenüber Oktober 2025: plus 0,3 Prozent
  • Indexstand Verbraucherpreisindex 2020: 129,4 Punkte
  • Harmonisierter Verbraucherpreisindex, HVPI: ebenfalls 4,0 Prozent

Haupttreiber der Inflation

Die stärksten Preistreiber blieben auch im November die Bereiche Wohnen, Energie und Dienstleistungen.

Wohnung, Wasser, Energie

Die Preise in diesem Bereich stiegen im Jahresvergleich um 6,6 Prozent und trugen mit rund 1,35 Prozentpunkten den größten Anteil zur Gesamtinflation bei. Besonders relevant war erneut die Haushaltsenergie.

  • Strompreise: plus 41,4 Prozent, Einfluss rund 0,76 Prozentpunkte
  • Haushaltsenergie insgesamt: plus 17,0 Prozent
  • Heizöl: plus 4,2 Prozent nach einem Rückgang im Vormonat
  • Gas: plus 3,4 Prozent
  • Fernwärme: plus 1,7 Prozent

Der Wegfall preisdämpfender Maßnahmen wie Strompreisbremse und Zuschüsse sowie höhere Netzentgelte wirkten hier deutlich inflationstreibend.

Dienstleistungen

Dienstleistungen verteuerten sich insgesamt um 4,5 Prozent und leisteten damit den größten strukturellen Beitrag zur Teuerung.

  • Restaurants und Hotels: plus 5,9 Prozent, Einfluss rund 0,79 Prozentpunkte
  • Bewirtungsdienstleistungen: plus 6,0 Prozent
  • Beherbergungsdienstleistungen: plus 5,0 Prozent

Auch Versicherungen und gesundheitsnahe Dienstleistungen trugen spürbar zur Inflation bei.

Nahrungsmittel und täglicher Einkauf

Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen um 3,6 Prozent und damit weniger stark als im Oktober.

  • Fleisch: plus 7,0 Prozent
  • Milch, Käse und Eier: plus 7,1 Prozent
  • Brot und Getreideerzeugnisse: plus 1,9 Prozent
  • Obst: unverändert
  • Gemüse: minus 0,8 Prozent
  • Öle und Fette: minus 12,3 Prozent

Der Mikrowarenkorb, der den täglichen Einkauf abbildet, verteuerte sich im Jahresvergleich um 2,0 Prozent. Der Miniwarenkorb für den wöchentlichen Einkauf lag bei plus 3,1 Prozent und damit ebenfalls unter der Gesamtinflation 2025.

Verkehr und Treibstoffe

Der Bereich Verkehr verzeichnete einen Preisanstieg von 2,6 Prozent. Im Monatsvergleich zogen insbesondere die Treibstoffpreise deutlich an.

  • Dieseltreibstoff: plus 3,7 Prozent gegenüber Oktober
  • Superbenzin: plus 1,4 Prozent
  • Flugtickets: minus 10,5 Prozent im Monatsvergleich

Der stärkere Anstieg der Treibstoffpreise war ein wesentlicher Grund für den moderaten Inflationsanstieg von Oktober auf November.

Kerninflation und Sonderaggregate

Die Kerninflation, also die Inflation ohne Energie und saisonale Effekte, lag im November 2025 bei 3,4 Prozent. Damit blieb sie unter der Gesamtinflation, was auf die weiterhin dominante Rolle der Energiepreise hinweist.

  • Energie gesamt: plus 10,9 Prozent
  • Elektrizität, Gas, feste Brennstoffe und Fernwärme: plus 18,4 Prozent
  • Güter insgesamt: plus 3,6 Prozent
  • Dienstleistungen insgesamt: plus 4,5 Prozent

Einordnung und Ausblick

Die Inflationsrate von 4,0 Prozent zeigt, dass sich der Preisauftrieb in Österreich auf einem erhöhten Niveau verfestigt hat. Während sich die Preisentwicklung bei Nahrungsmitteln etwas beruhigte, blieb der Druck durch Energiepreise und Dienstleistungen hoch. Kurzfristig dürften insbesondere Energiepreise und staatliche Rahmenbedingungen entscheidend dafür sein, ob sich die Inflation in den kommenden Monaten weiter stabilisiert oder erneut anzieht.

Für Haushalte bedeutet dies weiterhin reale Kaufkraftverluste, insbesondere in Bereichen mit wenig Ausweichmöglichkeiten wie Wohnen, Energie und Alltagsdienstleistungen.

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