Projekt Bank für Gemeinwohl erreicht erste Million. Österreichs erste ethische Alternativbank liegt gut im Kurs.

Die erste Million an gezeichnetem Genossenschaftskapital ist soeben geschafft, ein ermutigendes Ergebnis für ein höchst ehrgeiziges Projekt: eine Bank aus der Mitte der Gesellschaft heraus zu gründen, ohne große Financiers; eine von einer Genossenschaft getragene Bank, die Fairness, Transparenz und Partizipation ins Zentrum ihres Handelns stellt.
Seit 2010 arbeitet ein rund 100-köpfiges Team an der Entwicklung dieser zukünftigen Bank für Gemeinwohl mit Sitz in Wien. Unter ihnen auch viele Bankprofis und Managementexpert/-innen, die einen Wandel am österreichischen Finanzmarkt bewirken möchten und ihre Arbeitszeit ehrenamtlich zur Verfügung stellen.

Eine Bank für die Realwirtschaft

Die in Gründung befindliche Bank für Gemeinwohl wird sich auf die ursprüngliche Aufgabe einer Bank besinnen: Spareinlagen, Kredite und Zahlungsverkehr. Dazu zählen Girokonten, Bankomat- und Kreditkarten. Spekulation sowie intransparente Finanzprodukte, abgekoppelt von der Realwirtschaft, lehnt sie ab. Die Kund/-innen werden umfassenden Einblick erhalten in das, was mit ihrem Geld geschieht und auch mitentscheiden können.
Sie wird nicht gewinnorientiert agieren, sondern die gemeinwohlorientierte Realwirtschaft fördern. Unternehmen und Projekte, an die die Bank für Gemeinwohl Kredite vergibt, wird sie hinsichtlich ihrer Gemeinwohl-orientierung überprüfen. Bevorzugt werden Investitionen in Ökologie, Soziales, erneuerbare Energie, Kultur, alternative Wohnprojekte usw. – je gemeinwohl-orientierter ein Projekt ist, umso günstiger soll der Kredit sein. Um das finanzieren zu können, werden die Sparer/-innen zum Zinsverzicht eingeladen.

Eine Million gezeichnete Gelder aus engstem Unterstützerkreis

Seit 2014 hat das Unternehmen an Dynamik gewonnen. Unter der Leitung von Innovationsmanagerin Mag.a Christine Tschütscher und Dr. Robert Moser, der zuvor langjährig Banken in Tirol geleitet hat, wurde eine freie, stetig wachsende Genossenschaft errichtet, die das für die Banklizenzierung erforderliche Startkapital von sechs Mio. Euro bereitstellt.
Allein aus dem engsten Kreis der Unterstützer/-innen haben nun bereits über 1.100 Menschen Anteile im Durchschnittswert von fast 1.000,– Euro gezeichnet. „Eine Million Euro in knapp drei Monaten, das ist ein überwältigender Vertrauensbeweis für unser Pionierprojekt“, freut sich Vorständin Christine Tschütscher. Vorstand Robert Moser ergänzt: „Dabei startet unsere österreichweite Kampagne erst im Oktober; dieser frühzeitige Zuspruch ist wirklich ermutigend.“

Kampagnenstart in Kürze

Ab Oktober wird das Projekt Bank für Gemeinwohl eine österreichweite Kampagne starten, um landesweit zum Zeichnen von Genossenschaftsanteilen einzuladen. Dafür werden Tschütscher und Moser eine Präsentationstour durch die Bundesländer unternehmen und für Interviews zur Verfügung stehen – die Termine werden zeitgerecht avisiert. Bis Ende 2016 sollen rund 40.000 Genossenschafter/-innen ein Kapital von rund 15 Mio. Euro zur Verfügung stellen. Voraussichtlich Anfang 2017 wird dann die eigentliche Bank eröffnen.

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