Die britische Neobank Revolut hat im Jahr 2024 ein starkes Zeichen gesetzt: Mit einem Vorsteuergewinn von 1,4 Milliarden US-Dollar und einem Nettogewinn von einer Milliarde Dollar hat das Unternehmen sein bislang bestes Jahresergebnis erzielt. Für dich als Nutzer oder potenziellen Kunde bedeutet das: Revolut ist längst mehr als eine smarte App fürs Reisen – es ist ein ernstzunehmender Finanzplayer mit globalen Ambitionen.
Kundenwachstum und Nutzung nehmen rasant zu
Allein im vergangenen Jahr konnte Revolut fast 15 Millionen neue Kunden weltweit gewinnen – das entspricht einem Wachstum von 38 Prozent. Die Gesamtzahl liegt nun bei 52,5 Millionen registrierten Nutzern. Auch das Kundenvertrauen wächst: Immer mehr Menschen nutzen nicht nur das Standardkonto, sondern auch Investment-, Trading-, Abo- und Business-Services. Das zeigt sich auch in den Einlagen: Diese stiegen 2024 um 66 Prozent auf 38 Milliarden Dollar.
Vielseitige Einnahmequellen – von Karten bis Krypto
Revolut hat 2024 nicht nur 15 Millionen neue Kunden gewonnen, sondern auch beim Umsatz kräftig zugelegt: 4,0 Milliarden Dollar (+72 %). Der Gewinn vor Steuern lag bei 1,4 Milliarden Dollar, der Nettogewinn bei 1,0 Milliarde. Die Einnahmen stammen aus mehreren starken Säulen:
- Kartenzahlungen: 887 Mio. $, +43 % – weiterhin solide Basis durch Interchange-Gebühren
- Investment & Trading: 647 Mio. $, +298 % – starkes Wachstum bei Krypto, Aktien & ETFs
- Abos: 541 Mio. $, +74 % – mehr Nutzer greifen zu kostenpflichtigen Premium-Konten
- Devisenhandel: 540 Mio. $, +58 % – beliebt bei Reisenden und global tätigen Kunden
- Business-Kunden: 592 Mio. $, +stark – Firmenkonto wird zur echten Alternative
- Zinserträge: 1,0 Mrd. $, +58 % – dank gestiegener Einlagen (38 Mrd. $) und Kreditvergabe
Die Mischung aus digitalen Bankservices, smartem Pricing und wachsender Nutzerbindung macht Revolut zur derzeit profitabelsten Neobank Europas.
Selbst die Einführung eines eigenen Loyalitätsprogramms („RevPoints“) zeigt Wirkung: Bereits 6,6 Millionen User nutzen das neue Feature – ein Indiz dafür, wie Revolut versucht, Kunden langfristig zu binden. Auch das in Deutschland und UK nun startende eSIM Angebot trägt zur Bindung bei. Wer über Revolut telefoniert wird wohl auch das dazugehörige Konto und andere Produkte nutzen.
In Österreich: Wachstum ja, aber noch ohne Vermittler
Auch hierzulande wächst Revolut stark. Über 250.000 Kund:innen nutzen die App – ein Plus von 59 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Etwa ein Drittel davon ist laut Revolut aktiv. Das wären dann rund 80.000 Kundschaften.
Im Unterschied zu Deutschland ist das Produktangebot in Österreich deutlich schmäler. So gibt es beispielsweise kein Tagesgeldkonto und auch die geplante eSIM ist in Österreich so nicht vorhanden.
Wie geht es weiter?
Revolut plant, sein Angebot weiter auszubauen – unter anderem mit Krediten, neuen Investmentprodukten und dem Einstieg in Märkte wie Indien und Mexiko. Auch eine Banklizenz für Großbritannien steht unmittelbar bevor. Das Ziel ist ehrgeizig: 100 Millionen täglich aktive Nutzer weltweit. Wann und ob ein Tagesgeldkonto in Österreich kommen wird? Ungewiss. Wie sieht es mit einem attraktiven eSIM Angebot in Österreich aus, so wie in Deutschland? Ungewiss.