Commerzialbank Mattersburg: Untersagung Fortführung und Fall für die Einlagensicherung!

Das Jahr 2020 ist für die österreichische Bankenlandschaft so gar kein gutes Jahr! Schon wieder ist eine Bank gecrashed! Zumindest macht es allen Anschein, denn die Finanzmarktaufsicht hat der Commerzialbank Mattersburg per Bescheid die Fortführung des Geschäftsbetriebs untersagt.

Alle Filialen sind somit seit 15. Juli 2020 geschlossen und es kann so keinen Bankrun geben.

Der Bescheid der Finanzmarktaufsicht löst auch sofort einen Fall für die Einlagensicherung aus und der hat es in sich.

Bis zu über 400 Millionen an Einlagen

Viele Unternehmen und auch einige Private werden ihr Geld verlieren. Die Einlagensicherung haftet pro Kunde und Bank mit bis zu 100.000 Euro. Gelder die darüber hinaus bei der Commerzialbank gelegen sind, sind vermutlich zur Gänze verloren. Einige Unternehmen sind bereits bekannt die zu den Geschädigten gehören. Hier ein paar Beispiele:

  • Energie Burgenland: 5 Millionen Euro
  • Frequentis: 31 Millionen Euro
  • Barracuda Music (gehört zu CTS, oeticket): 34 Millionen Euro

Wie es denn nun zum Beispiel um die Tickets steht die von Barracuda Tickets ausgegeben wurden, das ist natürlich sehr fraglich. Vielleicht kommt es hier zu einem Schadensfall bei den zahlreichen Ticketbesitzern. Hoffen wir es nicht!

Kein Zugriff mehr, Anmelden bei der Einlagensicherung

Commerzialbank Kunden haben keinen Zugriff mehr auf ihre Konten. Sie müssen sich nun an die Einlagensicherung wenden und das schriftlich. Die Fälle werden nach und nach bearbeitet und sodann überwiesen. Das bedeutet, dass die Commerzialbank Kunden bei einer anderen Bank ein Konto eröffnen müssen und diese Bankverbindung dann bei der Einlagensicherung angeben. Beträge von 100.000 Euro pro Kunde werden zu 100 % gedeckt durch den Einlagensicherungsfonds, welcher anscheinend noch mit 750 Millionen Euro gedeckt ist.

Mehr über den Einlagensicherungsfall der Commerzialbank gibt es hier: https://einlagensicherung.at/cbm.php

Die Einlagensicherung gibt auch bekannt, dass für Fragen zu den Wertpapierdepots und Zugang zu den Schließfächern man sich mit der Commerzialbank selbst in Verbindung setzen muss unter 02626/67855-22 (cb-bank@commerzialbank.at).

Fantasiekredite und Fantasieeinlagen

Erste Berichte in den Medien berichten über Fantasiekredite und später auch über Fantasieeinlagen. Die Bilanzen dürften jahrelang nicht richtig sein. Was tatsächlich vorgefallen ist und wie schlimm der Schaden ist, das wird wohl erst in den nächsten Wochen und Monaten bekannt sein. Gerichte werden bemüht.

Abonnieren
Benachrichtige mich zu:
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments
0
Hinterlasse einen Kommentarx