Echtzeitüberweisungen: EU einigt sich auf schnellere und sicherere Sofortzahlungen in Euro

Die Teams vom Europäischen Parlament haben zusammen mit der spanischen Präsidentschaft eine Einigung erzielt, um Geldüberweisungen innerhalb der EU schneller und sicherer zu machen. Das Ziel ist, dass das Geld sofort auf den Bankkonten der Menschen und Unternehmen ankommt. Echtzeitüberweisungen sind bereits jetzt möglich, doch verlangen viele Banken hierfür extra Gebühren. Dabei sollen die Überweisungen nicht mehr kosten und sicher sein. Die Regelungen werden im Single Euro Payments Area (SEPA) Gesetz aktualisiert, und Banken müssen den Service für sofortige Überweisungen anbieten.

Besonderes Augenmerk liegt darauf, dass Kunden, vor allem kleine Unternehmen, nicht lange auf ihr Geld warten müssen. Die neuen Regeln sollen auch sicherstellen, dass der Zahlungsverkehr in der EU besser zusammenarbeitet.

Nach der Vereinbarung sollen Echtzeitüberweisungen jederzeit, an jedem Tag (24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr), innerhalb von 10 Sekunden bearbeitet werden. Das bedeutet, dass der Empfänger innerhalb dieser Zeit das Geld auf seinem Konto hat. Derjenige, der das Geld überweist, soll auch innerhalb von 10 Sekunden erfahren, ob das Geld beim Empfänger angekommen ist.

Selbst Länder, die den Euro nicht als Währung haben, müssen sich an die Regeln halten, wenn ihre Konten schon regelmäßige Transaktionen in Euro durchführen. Es wird auch eine besondere Regelung für solche Konten außerhalb der Geschäftszeiten geben, um sicherzustellen, dass man trotzdem an sein Geld kommt.

Die Teams haben auch vereinbart, dass Banken passende Maßnahmen gegen Betrug haben müssen, damit das Geld nicht aus Versehen an die falsche Person geht. Dazu sollen die Banken ohne zusätzliche Kosten einen Service anbieten, um die Identität des Empfängers zu überprüfen.

Wenn es Probleme gibt, zum Beispiel wenn die Kontonummer nicht zum Namen passt, soll der Kunde benachrichtigt werden. Wenn solche Informationen nicht angegeben werden, muss die Bank dem Kunden für eventuelle finanzielle Schäden entschädigen. Als zusätzlichen Schutz vor Betrug dürfen Banken ihren Kunden erlauben, einen Höchstbetrag für sofortige Überweisungen festzulegen, den man vor der nächsten Überweisung leicht ändern kann.

Es wurde auch festgelegt, dass die Gebühren, die Banken für Überweisungen in Euro nehmen, nicht höher sein dürfen als die Gebühren für normale Überweisungen in Euro.

Michiel Hoogeveen, der führende MEP, hat gesagt, dass diese Initiative bedeutet, dass EU-Banken ihren Kunden schnelle Zahlungsdienste anbieten müssen, ohne extra dafür zu bezahlen. Das wird den Kunden leichtere Zahlungsoptionen geben und die Kosten für Unternehmen senken. Die Verhandlungsteams haben auch erreicht, dass unter bestimmten Bedingungen Fintech-Unternehmen direkt auf die Zahlungsinfrastruktur der Europäischen Zentralbank zugreifen können, ohne dafür Banken bezahlen zu müssen.

Als nächstes muss das vorläufige politische Abkommen vom Ausschuss für Wirtschaft und Währung genehmigt werden, danach wird darüber im gesamten Parlament abgestimmt. Dann muss auch der Rat zustimmen, bevor die Regelungen in Kraft treten können.

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