N26 Wertpapier-Service in Österreich: Keine Steuereinfachheit und 0,12 % Depotgebühr – Ist der Start ein großer Wurf?

Die deutsche Neobank N26 hat nun ihr Wertpapier-Service eingeführt, das in Österreich getestet wird. Bisher bekannt für das attraktive Konto + Karte-Angebot, erweitert N26 nun sein Portfolio um Wertpapiere. Die Kooperation mit Bitpanda, damit auch ein Kryptoangebot vorhanden ist, wurde erst vor wenigen Monaten gestartet. Der Wertpapier-Start in Österreich umfasst etwa 100 ETFs, später kommen noch Aktien hinzu. Im Endausbau sollen es rund 1.000 verschiedene ETFs und Aktien sein.

In Bezug auf österreichische Anforderungen gibt es wichtige Fragen:

  1. Steuereinfach?
  2. Depotgebühr?
  3. Ordergebühr?

Die Antworten lauten:

  1. Steuereinfach: Nein
  2. Depotgebühr: Ja, 0,12 % (jährlich)
  3. Ordergebühr: 0,90 Euro je übermittelter Order an Tradegate – Payment for Orderflow

Die Eröffnung eines Depots ist über die N26 Smartphone-App möglich, jedoch nicht für alle österreichischen Kunden zugänglich. Die Orderausführung erfolgt über Tradegate, mit der Börse Düsseldorf als Backup. Die Ordergebühr beträgt pauschal 0,90 Euro pro Übermittlung.

Ein besonderes Merkmal ist die „Asset Servicing Fee“ von 0,12 % als Depotgebühr, welche wahrscheinlich jährlich anfällt. Die Vermutung liegt nahe, dass ausländische Quellensteuern automatisch abgezogen werden, obwohl der Kunde für die Abfuhr der Steuern selbst verantwortlich ist.

Es gibt keine Ausführungsgebühr für Sparpläne, die später eingeführt werden sollen. Das Angebot ist derzeit auf manuellen Kauf beschränkt, während Sparpläne später ohne Ausführungsgebühr verfügbar sein werden.

Insgesamt wirkt das Angebot rudimentär, insbesondere in Bezug auf steuerliche Aspekte. Die Zukunft wird zeigen, ob N26 mit diesem neuen Wertpapierservice im wettbewerbsintensiven Brokerage-Markt erfolgreich sein kann.

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